Präzision in der Prothesendiagnostik: Neue Software verbessert Beurteilung von Knie- und Hüftprothesen
Warum herkömmliche Röntgenmethoden nicht ausreichen
🎯 Präzision in der Prothesendiagnostik: Neue Software verbessert Beurteilung von Knie- und Hüftprothesen
Warum sitzen manche Prothesen einfach nicht richtig?
Für viele Patientinnen und Patienten bedeutet eine Knie- oder Hüftprothese das Ende jahrelanger Schmerzen. Doch leider gilt das nicht für alle: Rund 25 % der Patient:innen mit Knieprothesen berichten nach der Operation über anhaltende oder sogar neue Beschwerden. Ein häufiger Grund? Fehlpositionierte Prothesenkomponenten, die in der Operation nicht exakt genug ausgerichtet wurden – oder bei der Nachsorge nicht richtig erkannt werden.
❌ Warum bisherige Methoden ungenau sind
Die herkömmliche Diagnostik mittels Röntgenbildern oder zweidimensionalen CT-Aufnahmen (2D-CT) ist oft nicht präzise genug. Studien zeigen Abweichungen von bis zu 20° beim Röntgen und 10° bei 2D-CTs – obwohl Chirurgen eine Toleranz von nur ±3° anstreben.
Die Gründe:
- Keine standardisierte Bildaufnahme
- Unscharfe oder uneinheitliche Darstellung anatomischer Landmarken
- Subjektive Interpretation durch den Untersuchenden
💡 Die Lösung: 3D-CT und intelligente Software
Dr. Hirschmann und sein Team haben eine neuartige Software entwickelt, die in Kombination mit dreidimensionalen CT-Rekonstruktionen (3D-CT) eine deutlich genauere Beurteilung erlaubt. Der Messfehler liegt hier bei nur noch ±1° – ein Quantensprung für die Nachsorge von Prothesenoperationen.
🔧 Was macht die Software besonders?
- Standardisierte Ausrichtung entlang der mechanischen Beinachse
- Vollständig automatisierter Analyseprozess
- Einfache Bedienung & schnelle Durchführung (ca. 8 Minuten)
- Übersichtliche 3D-Visualisierung der Messergebnisse
- Nahtlose Integration ins PACS-System
📈 Klinischer Nutzen & Zukunftsausblick
Die Software hat nach umfangreicher Validierung eine nahezu perfekte Reproduzierbarkeit gezeigt – sowohl innerhalb eines Untersuchers als auch zwischen verschiedenen Ärzt:innen. Sie wird bereits routinemäßig in der Klinik eingesetzt.
Zukünftig soll das System:
- Auch für andere Gelenke (z. B. Schulter oder Sprunggelenk) verfügbar sein
- Für mehrere Patientengruppen anpassbar sein
- Anderen Kliniken als zuverlässiges Tool zur Verfügung gestellt werden